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Wirkt Corona wirklich als Digitalisierungs-Turbo?

Aktualisiert: 9. Juni 2020

Menschen wie Unternehmen wurden in ihrer Resilienz in den vergangenen Monaten auf eine harte Probe gestellt. Für Unternehmen hieß die Anpassung an die neue Situation, weite Teile der Bürotätigkeiten ins Home Office zu verlagern. Damit haben viele Menschen in neuen Formen zusammengearbeitet, die zuvor so mancher Führungsperson oder Firma untauglich erschienen.  


Die IT hat die Menschen dieser Unternehmen an den heimischen Schreib- oder Küchentischen mit MS Teams, Zoom, WebEx und anderen Kollaborationstools vernetzt. Sie hat mit entsprechender Bandbreite, Hardware und Lizenzen die passende Infrastruktur bereitgestellt. Sie hat die Büros am Laufen gehalten und ihre Systemrelevanz für den Geschäftsbetrieb gezeigt. Vielleicht haben die IT-Abteilungen in diesen Wochen sogar den Stempel des Kostenfaktors etwas abgestreift.  

Das allerdings als Initialzündung eines großen Digitalisierungs-Turbos zu sehen, ist vorschnell.  

"Der Hammer bekommt erst Schlagkraft, wenn er zum Nagel geführt wird"

Sicher haben Mitarbeiter wie Unternehmen in den vergangenen Monaten neue Tools genutzt und an einigen Stellen auch Abläufe technisch optimiert. Das ist zunächst eine digitale Aufrüstung. Aber noch keine digitale Transformation. Digitale Transformation ist mehr als technische Optimierung und Automatisierung. Der Einsatz neuer Technologien kann Produkte, Prozesse und Geschäftsmodelle grundsätzlich verändern. Erfolgreich aber erst, wenn der Status Quo kritisch hinterfragt wird und ein angestrebtes Ziel definiert ist.  


So wie der Hammer erst Schlagkraft bekommt, wenn er zum Nagel geführt wird, bieten digitale Tools auch erst im zielgerichteten Einsatz Mehrwert. So mächtig Technologien wie Blockchain, Maschinelles Lernen und Big Data auch sind: Einfach Daten als neuen Superrohstoff unserer Zeit im Unternehmen zu horten, weil es möglich ist und diese hilfreich sein könnten, macht per se noch keinen Sinn.  Eine Unternehmensstrategie mit einem klaren Zielbild ist essenziell, um den Digitalisierungs-Turbo zu zünden.


Die Strategie bildet den grundlegenden Rahmen, der mitsamt einer abgeleiteten IT-Roadmap Innovation ermöglicht: Mit der Unternehmensstrategie nimmt die Führungsmannschaft ihr Team mit auf den Weg. Mit ihr werden Zielsetzung und Leitplanken der Geschäftsaktivitäten und deutlich. Sie skizziert den Rahmen, in dem es neue Kompetenzen zu entwickeln gilt.

„Wir sind stur in unserer Vision. Wir sind flexibel im Detail.“ (Gründer Jeff Bezos über Amazon)

Letztlich beschreibt sie die Brücke vom Jetzt in die Zukunft. Eine Zukunft, die idealerweise von einer Unternehmenskultur gestützt wird, in der Offenheit gelebt und Veränderung gefördert wird.  


Insofern hat Corona die Digitalisierung dann doch etwas vorwärtsgebracht: Schließlich hat die Pandemie bei Menschen wie Unternehmen die zentralen Kompetenzen trainiert, die im Umgang mit Veränderungen entscheidend sind: Resilienz, Anpassungsfähigkeit und das Suchen neuer Möglichkeiten.  


Jetzt gilt es, als Unternehmen die Vision und Strategie zu entwickeln, wo es wie hingehen soll. Und damit selbst den Digitalisierungs-Turbo zu zünden. 




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